Geschlechtsorgane

Bei uns Menschen sind die verschiedenen Geschlechter aufgrund der äußeren Geschlechtsorgane gut zu unterscheiden. Bei den Pinguinen hingegen ist es durch einfaches Hinsehen sehr schwierig zu erkennen, ob man ein Männchen oder Weibchen vor sich hat. Pinguine weisen nämlich keine von außen sichtbaren Geschlechtsorgane auf.

Die Männchen haben keinen Penis, die Hoden liegen im Körper. Die Pinguinweibchen haben im Gegensatz zu uns Menschen nur einen Eierstock. Bei vielen Vögeln wird nur der linke ausgebildet, während der rechte Eierstock bereits im frühen Embryostadium reduziert wird.

Geschlechtsbestimmung

Wie kann man dennoch das Geschlecht bestimmen? In Feldstudien messen Forschende häufig die Länge des Schnabels. Der Schnabel des Männchens ist in der Regel größer und länger im Vergleich zu dem des Weibchens. Aber keine Regel ohne Ausnahme, also ist dies kein hundertprozentiges Merkmal.

Der Paarungsakt kann auch als Geschlechtsbestimmung dienen: Das Männchen sitzt hierbei auf dem Rücken des Weibchens.

Die beste und sicherste Methode für eine Geschlechtsbestimmung ist der DNA-Test.

Geschlechtsöffnung

Beide Geschlechter besitzen eine Kloake. Das ist eine Art Sammelbehälter für alle möglichen Ausscheidungen von den Verdauungsorganen oder den Geschlechtsorganen. Die Öffnung der Kloake befindet sich auf der Bauchseite, ganz in der Nähe der Schwanzspitze.

Während der Paarung pressen Männchen und Weibchen ihre Geschlechtsöffnungen aufeinander. Dann gibt das Männchen sein Sperma ab, welches in der Kloake des Weibchens landet und über den Eileiter eine reife Eizelle erreichen könnte. Wenn dies der Fall ist, wird das Weibchen kurz nach einer erfolgreichen Befruchtung ein bis drei Eier legen (die Anzahl ist je nach Art verschieden).

Großes Geschäft mit Hochdruck

Wissenschaftler haben berechnet, dass Zügel- und Adeliepinguine ihren Kot mit einem Druck von bis zu 60 kPa (450 mmHg) herauspressen. Es wird geschätzt, dass Menschen mit einem Druck von ungefähr 100 mmHg ihr großes Geschäft verrichten. Pinguine können also einen bis zu vier Mal höheren Druck aufbauen.


Quellen:
Hocken (2002). Post-mortem examination of penguins. Wellington: Department of Conservation.
Scolaro (1983). The Magellanic Penguin (Spheniscus magellanicus): sexing adults by discriminant analysis of morphometric characters. The Auk, 221-224.
Meyer-Rochow & Gal (2003). Pressures produced when penguins pooh—calculations on avian defaecation. Polar Biology, 27(1), 56-58.


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